Enthärtung des Trinkwassers
Mit dem Freund meiner Tochter hielt auch ein neues elektrisches Gerät Einzug in unser Haus in Münzenberg. Es war eine wunderschön designte Kaffeemaschine, die Formschönheit und Funktionalität in sich vereinte, kurz gesagt, sie kochte sehr guten Kaffee und sah toll aus. Die neue elektrische Mitbewohnerin hatte allerdings einen kleinen Fehler: Der Wasserbehälter war aus Glas und die Angewohnheit innerhalb weniger Tage sehr unschön auszusehen, da sich hässliche Kalkränder deutlich sichtbar an der sonst makellosen Glasoberfläche absetzten. Wollte man das Gerät repräsentativ erhalten, blieb nichts Anderes übrig, als es regelmäßig zu entkalken – ein unendliches und ermüdendes Unterfangen.
Als ich mich Ende des Jahres 2016 dazu entschloss, als Bürgermeisterin zu kandidieren, habe ich mir überlegt, was ich mir als Bürgerin wünschen würde. Mein Blick fiel auf die Kaffeemaschine und sofort mir war klar, beim Wasser muss sich dringend etwas tun. Eines meiner Wahlversprechen war daher, die Lösung der Kalkproblematik.
Das Wasser im Stadtteil Münzenberg ist mit 16° deutscher Härte schon stark kalkhaltig – der Durchschnitt liegt in Deutschland bei 12-13°. Aber das Gambacher Wasser schießt mit einem regelmäßig gemessenen Härtegrad von über 31° den Vogel ab. Der Handlungsbedarf war hier also mehr als offensichtlich.
In den vergangenen sechs Jahren haben wir daher zunächst eine Arbeitsgruppe gebildet und gemeinsam verschiedene Anlagen besichtigt. Eine vom Stadtparlament in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie kam zu dem Ergebnis, dass es technisch möglich ist, alle Wässer der Stadt Münzenberg auf ein vertretbares Maß zu entkalken. Diese Studie ist für weitergehende Informationen auf der Homepage der Stadt Münzenberg nachzulesen.
Anschließend stimmte die Stadtverordnetenversammlung dem Vorschlag zu, ein Ingenieurbüro mit der Ermittlung der technischen Voraussetzungen zu beauftragen, welche für die Entkalkung nötig sind und mit welchen Kosten die Stadt Münzenberg dann zu rechnen hätte.
Die Resultate des Ingenieurbüros liefern die benötigten Informationen, so dass wir alle am Ende wissen, wieviel mehr uns dann der Liter Trinkwasser kostet und ob uns das die Sache wert ist.
Anfang Februar stellen die Experten uns die ersten Ergebnisse dieser Untersuchung in der Verwaltung vor. Nach der Klärung eventuell noch vorhandener offener Punkte folgt die Präsentation in den politischen Gremien der Stadt.
Untergasse 20 – ein fauler Zahn wird gezogen
Bei meinen Spaziergängen durch Gambach ist mir immer wieder das marode Grundstück in der Untergasse 20 ins Auge gefallen. Den schleichenden Verfall dieser Immobilie mitanschauen zu müssen tat weh. Schließlich entwickelte sich die Untergasse 20 zu einem Schandfleck für das ganze Areal. Für mich war klar, das sollte so nicht endlos weitergehen. Ich hatte immer vollstes Mitleid mit den Nachbarn, die diese Scheußlichkeit tagtäglich vor Augen hatten. Wahrscheinlich kann man das nur ertragen, weil man mit der Zeit „betriebsblind“ wird.
Sobald ich mich 2017 in meinem neuen Amt eingelebt hatte, begann ich zu recherchieren, wie in einem solchen Fall vorzugehen ist. Der für die Stadt Münzenberg tätige Stadtplaner schlug vor, dass man anstelle des unrettbar verfallenen Gebäudes einige in der Gambacher Ortsmitte dringend benötigte zusätzliche Parkplätze zu schaffen. Wobei der Abriss des Haues zuvor mit dem Denkmalschutz zu klären sei.
Nach einem Ortstermin signalisierte die Denkmalschutzbehörde ihre Zustimmung zum angedachten Abriss. Noch im selben Jahr fand ein erster Gesprächstermin mit dem Eigentümer statt, bei dem es zu keiner Einigung kam, da die Vorstellungen über den Grundstückswert sehr weit auseinander lagen. In etwa jährlichen Abständen führten Vertreter der Stadtverwaltung ähnlich laufende Gespräche mit dem gleichen Ergebnis. Ein Sturm brachte unverhofft im wahrsten Sinn des Wortes „frischen Wind“ in die Angelegenheit. Durch die Sturmböen flogen Teile des Daches weg und das gesamte Konstrukt war einsturzgefährdet. An diesem Punkt erklärte sich der Eigentümer mit dem Verkauf einverstanden. Glücklicherweise stimmten alle Gremien einem Ankauf der Liegenschaft zu, so dass die Stadt Münzenberg nun Eigentümerin der Untergasse 20 ist.
Gerade in dieser Januarwoche, in der ich diese Zeilen schreibe, hat der Abriss begonnen, der „faule Zahn“ wird gezogen und wir können die Lücke mit gesundem Material auffüllen…
Homepage der Stadt Münzenberg
Erneuerung Homepage und Newsletter
Die Redensart „Kleider machen Leute“ gilt auch für unsere Stadt und ihre elektronische Visitenkarte, die Homepage. Dringend notwendige Veränderungen machten eine gründliche Überarbeitung des Online-Auftritts von Münzenberg nötig. Im Zusammenhang mit der Entwicklung unseres aktuellen Logos und des neuen gestalterischen Auftritts erfolgten Umstrukturierung und Neugestaltung unserer Webseite www.muenzenberg.de, die für alle Interessierten eine gern und gut zu nutzende Anlaufstelle bietet.
Weiterhin ist die Stadt vor vier Jahren mit dieser Webseite einen großen Schritt in Richtung Modernisierung und Digitalisierung gegangen. Als eine der ersten Kommunen im Wetteraukreis hat Münzenberg eine responsive, das heißt für mobile Endgeräte optimierte, Webseite. Weiterhin haben Bürger und Besucher bessere Möglichkeiten ihren Besuch in der Verwaltung bzw. in der Stadt vorzubereiten. Der ein oder andere Gang zur Verwaltung kann sogar ganz wegfallen, da z.B. die Anmeldung zu den Angeboten des Kinder- und Jugendbüros komplett über die Webseite erfolgen kann.
Probieren Sie es aus, kommen Sie vorbei und werfen Sie einen Blick auf unsere Seite!
Newsletter der Stadt Münzenberg
Newsletter „Münzenberg akut“
Neben dem Newsletter des Kinder- und Jugendbüros hat die Verwaltung das Newsletter-Angebot erweitert. Seit gut einem halben Jahr können Interessierte eine weitere Informationsquelle aus dem Rathaus abonnieren. Die Abonnenten bekommen bei akuten Vorfällen wie Wasserrohrbrüchen, Straßensperrungen oder Stromausfällen eine direkte Info per Mail. An- und auch Abmeldungen bei „Münzenberg Akut“ erfolgen ganz einfach online über die städtische Homepage. Link: https://www.muenzenberg.de/newsletter.html. Mit „Münzenberg akut“ erweitert die Stadt ihre Palette digitaler Angebote, sorgt für transparente, kurze Kommunikationswege und bringt wichtige, tagesaktuelle geballte Information an die Frau und an den Mann.
Abfall-App „Mein Abfallkalender“
Wer nie mehr im Schlafanzug hektisch auf die Straße springen möchte, wenn er das Müllauto hört und es in das verschlafene Bewusstsein einsickert, dass man vergessen hat, die übervolle Mülltonne raus zu schieben, dem empfehle ich einen Besuch auf der städtischen Homepage. Unter dem Stichpunkt „Abfall“ gelangt man zu einem kleinen kostenlosen Helferlein für das Smartphone. Wer sich die dort hinterlegte „Abfall App“ herunterlädt weiß künftig immer, welcher Müll wann abgeholt wird! Die Abfall-App erinnert per Push-Nachricht an bevorstehende Abfalltermine. Weitere nützliche Funktionen wie z.B. „Tonne nicht geleert“ ermöglichen es dem Bürger, eine schnelle und präzise Rückmeldung an das Abfallservice-Team zu senden. Auch auf Fragen „Wie entsorge ich was?“ gibt es kompetente Antworten. Ein ausführliches Abfall-ABC wird vom Abfallwirtschaftsbetrieb Wetterau bereitgestellt. Mit digitalen Serviceangeboten wie diesem setzt die Verwaltung ihre Arbeit als bürgerorientierter Verwaltungsdienstleister in die Tat um.
Erweiterung der Kindergärten
Die gute Nachricht: Es werden in Münzenberg seit mehreren Jahren weit mehr Kinder geboren, als das Land Hessen in seinen bisherigen Schätzungen prognostiziert hat. Das freut uns alle, sind doch unsere Kinder ein Geschenk der Zukunft an uns.
Leider hängt damit eine schlechte Nachricht untrennbar zusammen: Die Kindertagesstätten der Stadt Münzenberg platzen aus allen Nähten und es fehlt an allen Ecken und Enden an Kindergartenplätzen. Auch wenn bereits mein Vorgänger und ich nachjustiert haben um neue Krippen- und Kitaplätze geschaffen haben, wächst der Bedarf an unaufhaltsam. War es im Jahr 2018 noch sehr schwer, den Stadtverordneten die Notwendigkeit eines Anbaus deutlich zu machen, so zeigen die aktuellen Zahlen, dass die Berechnungen von damals noch zu niedrig lagen.
In der Kita Kinderbrücke entstand bereits ein weiterer Gruppenraum mit dazugehörigen Nebenräumen sowie ein Essraum mit Küche und ein Bastelraum. Mittlerweile gibt es daher in der Kinderbrücke drei statt früher zwei Ü3-Gruppen. Umbauten in der Kita Taubenhaus zur Schaffung einer weiteren Krippengruppe und weiterer Räume im Dachgeschoss stehen an. Dank des von der Stadt erworbenen „Wichtelwagens“ für eine Waldkindergruppe haben wir in der Kindertagesstätte Am Steinberg weitere neue Plätze für Ü3 Kinder geschaffen. Die Gruppe startet voraussichtlich im Frühjahr 2023.
Dennoch: Die bisherigen Maßnahmen sind nicht genug. Es ist absehbar, dass auch in Zukunft Betreuungsplätze in Münzenberg fehlen werden. Hier arbeiten wir mit allen Beteiligten intensiv an Lösungen. Zum Wohl der Kinder. Zum Wohl der Eltern. Zum Wohl der Kitateams.
Ärztehaus und wohnortnahe medizinische Versorgung
Kurz nach meinem Amtsantritt bekam ich einen Anruf von dem Hausarzt aus Münzenberg, der mir mitteilte: Frau Dr. Tammer, ich möchte Ihnen nur sagen, dass ich in Kürze aufhören werde und dass es nicht so einfach ist, einen Nachfolger zu finden. Ärzte wollen nicht mehr so gerne aufs Land und es gibt keinen Nachwuchs mehr. Außerdem muss die Praxis renoviert und auf den neuesten Stand gebracht werden, sonst kriegen Sie hier keine Genehmigung mehr für eine Hausarztpraxis.“
Überdies waren die Eigentümer, der 1309 gegründete Hospitalfonds der Stadt Münzenberg finanziell nicht dazu in der Lage, das Gebäude zu sanieren und in eine moderne Praxis zu investieren.
Wenn die Ärzteversorgung im Stadtteil Münzenberg erhalten werden sollte, gab es also dringenden Handlungsbedarf. Nach vielen Gesprächen und Überlegungen ist bis heute viel passiert – Happy End inklusive. So präsentiert sich das Ärztehaus im Steinweg heute Dank einer vorgezogenen IKEK Maßnahme wieder als Schmuckstück mit einer Außengestaltung im historisch belegten Ursprungszustand und einem zeitgemäßen modernen Innenleben. Im Zusammenspiel von Stadt und Ärztehaus am Park in Bad Nauheim konnten wir für Münzenberg mit der „Hausarztpraxis an der Burg“ eine wohnortnahe und bedarfsgerechte flächendeckende medizinische Versorgung langfristig sicherstellen.
Eine vergleichbare Situation ist auch in Gambach vorstellbar. Hier bleiben wir in Gesprächen mit der betroffenen Hausarztpraxis. Die Schaffung einer zukunftsorientieren, zuverlässigen und wohnortnahen medizinischen Versorgung in Gambach ist einer der wichtigen Punkte auf meiner To-do-Liste für meine zweite Amtszeit.
Umgestaltung der Weehd in Ober-Hörgern
Seit einigen Jahren schon drückt der Hang an der Nordseite der Weehd so stark gegen die alte Bruchsteinmauer, dass diese dem Druck nachgegeben hat und Steinreihen verschoben wurden.
Ein Zustand, der dringend behoben werden muss. Nicht nur aus baulichen Gründen, sondern auch damit Ober-Hörgern wieder eine attraktive Dorfmitte bekommt. Das war bei den im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms durchgeführten Bürgerwerkstätten ein ausdrücklicher und vielgenannter Wunsch der Menschen in Münzenbergs kleinstem Ortsteil.
In diesem Jahr geht dieser Wunsch in Erfüllung. Der Förderbescheid des Wetteraukreises zur Sanierung und Umgestaltung der Weehd ist eingetroffen und aus einem sanierungsbedürftigen Gelände wird eine lebendige Mitte mit positiven Einflüssen auf Dorfklima und Tourismus entstehen. Die umfangreichen Bauarbeiten sollen voraussichtlich im 2. Quartal 2023 beginnen. Die Neugestaltung umfasst einen Holzsteg im südlichen Bereich und einen Kneipp-Bereich im nordwestlichen Teil des Wasserbeckens. Ein fester Pavillon im Nordosten wird künftig die Durchführung von Veranstaltungen aller Art erleichtern.
Die Gesamtkosten für das Bauvorhaben belaufen sich auf ca. 430.000 Euro. Einen solchen Betrag könnte Münzenberg alleine nicht investieren. Die Realisierung der tollen Pläne ist nur durch die Förderung des Wetteraukreises über das ‚Programm Dorfentwicklung ländlicher Raum‘ möglich. Hieraus fließen ca. 285.000 Euro in die Sanierung und Umgestaltung der Weehd.
Durch die geplanten Maßnahmen erhoffen wir uns eine Aufwertung des Areals über einen reinen Dorfplatz hinaus zu einem einladenden Platz für auswärtige Gäste. Im Fokus stehen insbesondere Naherholungssuchende sowie Radwanderer, die die Weehd als Rastpunkt bei Touren auf dem Limesradweg nutzen können. Auch gesundheitsinteressierte Menschen sollen Dank der Integration eines Kneipp-Angebots in die Weehd nach Ober-Hörgern gelockt werden. Das Thema „Kneipp“ soll dann – so die längerfristige Planung – von der Weehd über die Brunnenstraße weitergeführt werden. So kann sich Ober-Hörgern damit im Kleeblatt der Stadtteile als Standort für Kneipp-Infrastruktur positionieren. Damit greift die Stadt Münzenberg die gesundheitstouristische Entwicklungsstrategie des Wetteraukreises auf, der sich als Kneipp-Region etablieren will. Neben anderen Bausteinen trägt künftig auch die Weehd zu einem attraktiven touristischen Profil Münzenbergs bei. Mein besonderer Dank gilt hier dem Land Hessen und den beteiligten externen Fachleuten wie Dr. Andrea Soboth, Rainer Tropp und André Haußmann vom Team 360°.
Jugendzentrum
Fünf Jahre lang beherbergte die ursprüngliche Hausmeisterwohnung der Johanniterschule Münzenberg/Gambach, die praktischerweise direkt neben der Schule lag, das Jugendzentrum (JUZ) der Stadt. Leider musste die Schule neue Aufgaben schultern und benötigte dafür auch den entsprechenden Raum – das JUZ konnte nicht länger in diesen Räumlichkeiten bleiben.
Jetzt war guter Rat teuer, wohin sollten die Kinder und Jugendlichen umziehen?
Vieles haben die Verantwortlichen in der Verwaltung und den politischen Gremien diskutiert und wieder verworfen. Aufgrund der Initiative von Anja Keil, der Leiterin des Kinder- und Jugendbüros, konnte ein Häuschen zur Unterbringung gefunden werden, das nur noch abgebaut und in Gambach wieder aufgebaut werden musste.
Leichter gesagt als getan. Zunächst musste für den Bau ein Bebauungsplan erstellt und genehmigt werden, denn die vorgesehene Stelle war ursprünglich nicht zur Bebauung vorgesehen.
Nun steht das Gebäude zentral in Gambach in der Nähe zur Grundschule und zum Park. Es ist leicht zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar und in fußläufiger Entfernung stehen bei Bedarf ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Eine Wiese zum Tollen und Spielen liegt direkt vor der Haustür und in unmittelbarer Nähe wohnen nur wenige Personen, die sich unter Umständen von dem Lärm beeinträchtigt fühlen könnten – ein optimaler Platz, der ausschließlich den Jugendlichen zur Verfügung steht. Die Resonanz ist positiv und zeigt, dass die Jugendlichen sich mit „ihrem“ JUZ identifizieren können.
Ende gut – alles gut!
Kunstrasenplatz
„Der Hartplatz ist marode, da kann man überhaupt nicht mehr vernünftig drauf spielen. Wir brauchen endlich einen Kunstrasenplatz, wie die anderen Vereine auch. Uns laufen die Spieler weg!“ Diese und noch viele andere Sätze kamen in diesem Zusammenhang mir zu Ohren.
Die Stadt Münzenberg hat in drei von vier Stadtteilen sehr aktive Fußballvereine, die mit insgesamt fünf aktiven Mannschaften im Meisterschaftswettbewerb der Kreisliga spielen. Alle haben sie eine Altherren-Abteilung, die sich regelmäßig zum Training treffen und an Turnieren teilnehmen. Der FC Gambach hat darüber hinaus noch eine Frauenfußballabteilung und mehrere Mädchenfußballmannschaften. Die Jugendabteilungen der Vereine arbeiten gemeinschaftlich zusammen und spielen in einer Jugendspielgemeinschaft Münzenberg. Aktuell sind dies etwa 150 Jugendliche, die so sportlich betreut und gefördert werden. Die Trainingspläne der Fußballer lassen erkennen, dass der Platz – insbesondere im Winter – die ganze Woche sehr stark frequentiert wird. Darüber hinaus zeigt sich immer wieder, dass nur wenige Dinge eine so wirkungsvolle Integrationskraft haben, wie Fußballspielen. Schon mit Beginn der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 wurden die jugendlichen Asylsuchenden zum Fußballspielen eingeladen und beteiligen sich seither gerne aktiv. Die Fußballregeln sind international und das gemeinsame Spielen baut Barrieren aller Art ab.
Der FC Gambach mit seinem Vorstand um Jörg Werner und Sven Rück erklärte sich schließlich bereit, federführend für das gesamte Vorhaben zur Verfügung zu stehen und sich um Fördermittel und weitere Spenden zu bemühen, unterstützt von den beiden anderen fußballtreibenden Vereinen der Stadt, vom TFV Ober-Hörgern und dem Traiser FC. Namentlich Jürgen Sames war über den gesamten Verlauf von der Planung bis über die Ausführung hinaus eine wesentliche Triebfeder für den Bau des Kunstrasenplatzes.
Der Magistrat der Stadt Münzenberg unterstützte das Vorhaben der drei Vereine und von Seiten der Stadt wurden schließlich im Haushalt die finanziellen Mittel für das Kunstrasen-Projekt vorgesehen und in das Investitionsprogramm eingestellt, so dass die noch fehlenden Finanzierungsmittel zur Verfügung standen.
Die Fußballerinnen und Fußballer freuen sich nun seit dieser Saison über verbesserte Trainings- und Spielmöglichkeiten. Der Platz wird eifrig genutzt und es ist eine Freude, den allzeit grünen „Spielteppich“ zu betreten.
Interkommunale Zusammenarbeit mit Rockenberg
Die Anforderungen an kommunale Verwaltungen sind sehr komplex geworden und es ist absehbar, dass diese Komplexitäten weiter zunehmen werden. Kleine Verwaltungsstrukturen haben es immer schwerer, mit den Entwicklungen Schritt zu halten und mit ihren Teams alle notwendigen und gesetzlich verankerten Aufgaben fachgerecht und fristgerecht zu schaffen. Gleichzeitig ist es mein erklärtes Ziel, die Qualität der Münzenberger Verwaltung für die Bürgerinnen und Bürger weiter zu verbessern. Das funktioniert allerdings alleine nicht und so entstand bereits vor einiger Zeit der Gedanke, eine interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) mit einer anderen Kommune aufzubauen.
Mit unserer Nachbarkommune Rockenberg verbindet uns bereits Vieles – nicht zuletzt die positiven Erfahrungen im Zuge gemeinsamer Aktivitäten anlässlich unserer beider 50. Geburtstag, den wir zusammen mit einer Reihe von Jubiläumskonzerten auf Burg Münzenberg gefeiert haben.
Es ist daher naheliegend, mit Rockenberg im Bereich der Verwaltung eine engere Zusammenarbeit anzudenken. Damit sich ein solches Projekt auf einer guten Basis entwickeln kann, hat das Land Hessen den beiden Kommunen eine Machbarkeitsstudie der ekom21 finanziert.
Das Ziel der Interkommunalen Zusammenarbeit zwischen Rockenberg und Münzenberg ist klar definiert: Es geht nicht um eine etwaige Fusion beider Kommunen. Nein – es geht darum, sich gemeinsam auf Verwaltungsebene den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Wir wollen gezielt Fachkompetenzen und Effizienz beider Verwaltungen bündeln und steigern. Gleichzeitig soll der Arbeitsaufwand in beiden Verwaltungen sinken. Das wird insgesamt zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung für unsere
Meine Amtskollegin Olga Schneider und ich sind – gemeinsam mit unseren Teams – von den Vorteilen der künftigen IKZ beider Kommunen überzeugt. Mit diesem zukunftsfähigen Organisationsmodell werden wir unsere vielfältigen Aufgaben auch unter sich weiter verändernden Rahmenbedingungen gut lösen. Aktuell sind die politischen Gremien beider Kommunen mit dem Thema befasst. Ich hoffe hier im Laufe dieses Jahres auf weitere konstruktive Gespräche und eine gute Entscheidung im Sinne der betroffenen Verwaltungen.
Besuch aus Carpineti in der Emilia-Romagna Oberitalien
Lebendige Städtepartnerschaften
Seit inzwischen über 3 Jahrzehnten ist Münzenberg mit der Stadt Ronneburg in Thüringen verpartnert. Seit Oktober 2022 gibt es nach der Unterzeichnung eines Freundschaftsvertrages mit Carpineti (Emilia Romagna, Italien) eine zweite Städtepartnerschaft. Engagierte und aktive Fürsprecher werden dafür sorgen, dass unsere Städtepartnerschaften nicht nur auf dem Papier bestehen. Der Magistrat hat daher mit Vera Reisinger (für Carpineti) und Alt-Bürgermeister Hans Jürgen Zeiß (für Ronneburg) zwei Beauftragte für die Städtepartnerschaften ernannt. Unsere Städtepartnerschaften mit Ronneburg und Carpineti sind mir wichtig, weil wir dadurch Freunde gewinnen, andere Traditionen kennenlernen sowie andere Sitten und Gebräuche respektieren lernen können. Die Verbindungen nach Thüringen und in die Emilia Romagna können uns inspirieren und unsere Herzen für Menschen aus uns neuen Regionen öffnen.
Angesichts zunehmender nationalistischer Strömungen in Europa setzt gerade die beginnende Partnerschaft zwischen Münzenberg und Carpineti einen wichtigen Gegenpunkt. Der Partnerschafts-koordinator auf italienischer Seite, Gino Fontana hat das im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrags sehr treffend formuliert: „Wenn ein einiges Europa weiter unser Ziel ist, dann müssen wir die Initiative ergreifen“. Die Kommunen Münzenberg und Carpineti folgen der tiefen Überzeugung, dass die Zusammenarbeit zwischen den Völkern von grundlegender Bedeutung für die Förderung eines friedlichen, gerechten, solidarischen Europas ist und bei den Bürgerinnen und Bürgern an der Basis gelebt werden muss.
Zu Besuch in Ronneburg in Thüringen
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Münzenberger „Marktwirtschaft“
Die Nutzung des Bürgerplatzes in Gambach als Ortsmittelpunkt und Kommunikationsplatz und nicht nur als Parkplatz – das ist ein lang gehegter Wunsch vieler Gambacherinnen und Gambacher, der im Juni 2021 Dank einer Initiative des Gambacher Familienbetriebs Landwaren Stranz in Erfüllung gegangen ist. Lecker, nachhaltig, nah – seit Juni 2021 kommt Familie Stranz mit ihrer „Blechbüx“ während der Marktsaison von Ostern bis Oktober jeden Freitag von 10 bis 16 Uhr auf den Bürgerplatz in Gambach. Im Gepäck ein regionales und saisonales Sortiment mit Obst, Beeren und Kartoffeln sowie Getränke aus heimischen Äpfeln: Saft, Secco und Wein. Dazu gibt es eine kleine aber feine Karte mit Speisen und Getränken. Mit städtischer Unterstützung hat sich der Standort kontinuierlich weiterentwickelt. Monatlich kommt ein Anbieter mit verschiedenen Bergkäsen dazu. Ebenfalls regelmäßig zu Gast ist der Gambacher Betrieb „Schimpf und Schere“ mit nachhaltigen Produkten rund um die Körperpflege. Und seit Juni 2022 ist die Landmetzgerei Weil ebenfalls an den Markttagen vor Ort – und das übrigens ohne Winterpause.
Damit konnte sich auf dem Bürgerplatz erfolgreich ein kleiner Wochenmarkt etablieren. Das ist in einer kleinen Kommune wie Münzenberg ungewöhnlich und darauf können alle Beteiligten zu Recht stolz sein. Künftig wird der Wochenmarkt zu Ehren der Initiatoren übrigens „Blechbüxmarkt“ heißen. Das entsprechende Banner ist bereits in Arbeit. Weitere Beschicker sind ausdrücklich herzlich willkommen, damit sich der Blechbüxmarkt weiterentwickeln kann.
In die dritte Saison geht 2023 die städtische Beteiligung an Rahmen der bundesweiten Veranstaltungsreihe „Tag der Regionen“ mit zwei „Pop up“-Wochenmärkten im Herbst rund um Erntedank. Auf einem dann mit zahlreichen Ständen vollgepackten Bürgerplatz lässt sich das Marktflair wunderbar genießen.
Doch das ist noch nicht alles, was Münzenberg an Märkten zu bieten hat. Der älteste und traditionsreichste Markt ist der Martinimarkt im November. Hinzu kommt der beliebte Frühlingsmarkt, der in diesem Jahr anlässlich des Jubiläumsjahres 1225 Jahre Gambach rund um den Bürgerplatz stattfinden wird. Beide Märkte veranstaltet die Stadt selbst. Die Organisation des weit über die Grenzen Münzenbergs bekannten und beliebten Mittelaltermarktes an Pfingsten liegt in den bewährten Händen der Freien Ritterschaft zu Münzenberg.
Das Zusammenspiel von Wirtschaft und Verwaltung gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern ist eine wichtige positive Kraft in Münzenberg. Unsere Heimatstadt stellt damit ihre Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis. In meiner zweiten Amtszeit will ich diese Entwicklungen weiter tatkräftig unterstützen und fördern.
Die „Blechbüx“ auf dem Bürgerplatz
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Bürger helfen Bürgern
„Die Stadt“, das sind wir alle. In besonderem Maße leben dies in ihrem unmittelbaren Umfeld ehrenamtlich tätige Aktive. Auf diesem Gebiet zeichnet sich hier besonders das Team der Nachbarschaftshilfe der Stadt Münzenberg aus. Die Nachbarschaftshilfe ist eine ehrenamtliche Initiative und unterstützt unter ihrem Motto „Bürger helfen Bürgern“ Bürgerinnen und Bürgern aller Generationen unabhängig von Herkunft, Alter und Weltanschauung. Im Fokus stehen Leistungen für Bürger, die nicht durch ihr unmittelbares soziales Umfeld erbracht werden können. Darüber hinaus ist die Nachbarschaftshilfe eine Anlaufstelle für ehrenamtlich Tätige und Hilfebedürftige. Die Angebote der Nachbarschaftshilfe sind breit gefächert und reichen von Alltags-Unterstützungen aller Art bis zu Begleitung bei Arzt- und Behördenbesuchen. Zuverlässig betreut das Team der Nachbarschaftshilfe die wöchentlichen Einkaufsfahrten. Seit September 2019 nutzt die Initiative für die Einkaufsfahrten einen vom Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen geförderten 8-sitzigen Bürgerbus. Das Fahrzeug steht darüber hinaus allen Bürgerinnen und Bürgern gemäß den jeweiligen Bedürfnissen zur Verfügung. Die Stadt fördert die Nachbarschaftshilfe im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Das ist mir auch künftig ein Anliegen. Ein zugewandtes soziales Miteinander ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Ich wünsche mir, dass wir Münzenberger uns bei gemeinsamen Aktivitäten im Alltag und auf Festen immer gegenseitig aufmerksam und wohlwollend im Blick haben und uns unterhaken – so wie das symbolisch die Figuren auf dem Logo der Nachbarschaftshilfe tun. Dazu will ich nach Kräften weiter meinen Beitrag leisten.
Nebenan – Das Kulturcafé
Seit etwas über zwei Jahren bin ich immer wieder erstaunt und begeistert, was engagierte Menschen innerhalb kürzester Zeit auf die Beine stellen können. Nur sieben Monate nach einer IKEK Bürgerwerkstatt zur Ideensammlung für die Dorfentwicklung gründete sich am 16. Januar 2021 der Verein „Nebenan – das Kulturcafé Gambach e.V.“ Die gemeinsame Idee, eine Begegnungsstätte für Münzenberg zu schaffen, steht seitdem im Fokus des Engagements der Vereinsmitglieder. Bereits kurz nach der Gründung trat der Vereinsvorstand an die Stadt heran, um seinen Traum vom öffentlichen Wohnzimmer für Münzenberg in der städtischen Liegenschaft Obergasse 70 die Tat umsetzen zu können. Einhellige Unterstützung bekam das Vorhaben auch seitens der politischen Gremien und so stand dem Abschluss eines Mietvertrages nichts mehr im Wege.
Nach umfangreichen liebevoll und mit viel ehrenamtlichem Engagement durchgeführten Renovierungs- und Einrichtungsarbeiten ging es schon im Frühsommer 2021 los. Das Herzstück von Nebenan ist ein gemütliches Café – ein Ort an dem sich Jung und Alt wohl fühlen. Zweimal wöchentlich öffnet das Kulturcafé zu einem offenen Kaffeetreff seine Türen. Außer selbstgebackenen Keksen und Kuchen stehen Bücher, Spiele und Kreativmaterialien zur Verfügung, die gemeinsame Erlebnisse schaffen.
Kulturelle und generationsübergreifende Angebote füllen das Café mit Leben und ermöglichen den Austausch und das voneinander Lernen – Glücksmomente inklusive. Das Kulturcafé Gambach ist daher ein besonderer Verein, der Münzenberg schon in der kurzen Zeit seiner Existenz nachhaltig bereichert und die gesellschaftliche Kommunikation sowie das ehrenamtliche Engagement in der Stadt nachhaltig fördert.
Waldbewirtschaftung auf neue Füße gestellt
Vor etwas über 2 Jahren beschloss die Stadt Münzenberg einen Wechsel bei der Waldbewirtschaftung von Hessen Forst zum Beförsterungsunternehmen „Fürst zu Solms Lich’sche Forstverwaltung“. Mit dem Wechsel hat Münzenberg die Waldbewirtschaftung auf neue Füße gestellt. Die bisherigen Ergebnisse des Wechsels können sich sehen lassen und bestätigen die Richtigkeit der Entscheidung.
Unser gemeinsames Ziel ist ein klimaresistenter, artenreicher Wald, der neben Naturschutz und Naherholung durch intelligente, nachhaltige Forstwirtschaft möglichst einen Gewinn in die Stadtkasse bringt. Um dies zu erreichen, arbeitet die Stadt Münzenberg als Waldbesitzerin und die mit der Bewirtschaftung und Beförsterung beauftragte Fürst zu Solms Lich’sche Rentkammer eng mit den anderen Waldnutzern, insbesondere den Jagdpächtern, zusammen. Respekt vor der Natur zeichnet die Arbeitsweise von Revierförster Jörg Heßler aus. Was eine gewinnorientierte Forstwirtschaft nicht ausschließt, denn die besten Erträge erzielt man dort, wo die Verantwortlichen auf das hören, was der Wald will.
Wir können stolz sein auf unseren Wald. Von der Qualität der Waldstruktur befindet sich der Forst im oberen Drittel. Glücklicherweise gibt es in den Waldstücken rund um Münzenberg wenig Fichte und damit deutlich weniger Probleme mit Borkenkäfern als andernorts, was Kahlschläge über große Flächen verhindert hat. Dank der zahlreich vertretenen Buchen hat der Münzenberger Wald eine solide Ausgangsbasis mit Blick auf die zu erwartenden Klimaveränderungen. Insgesamt wird sich das Waldbild im Münzenberger Forst in den nächsten Jahren verändern, um sich den wandelnden klimatischen Bedingungen anzupassen.
Darauf ist auch die aktuelle Forsteinrichtung des Stadtwaldes Münzenberg ausgerichtet. Die im Betriebsplan festgelegten Bewirtschaftungskriterien orientieren sich dabei an ökologischen und betriebswirtschaftlichen Grundsätzen der ordnungsgemäßen Forstwirtschaft. Diese Wirtschaftsweise nutzt, verjüngt, pflegt und schützt den Wald nach gesicherten Erkenntnissen der Wissenschaft und bewährten Regeln der Praxis. Sie sichert dadurch gleichermaßen die ökonomische und ökologische Leistungsfähigkeit des Waldes.
So erreichen wir, dass unser „grünes Wohnzimmer“ auch künftigen Generationen zur Verfügung stehen wird, als Erholungs- und Wirtschaftsraum gleichermaßen. Ich bin im Übrigen sehr angetan, dass alle Waldnutzer eine vertrauensvolle, offene Zusammenarbeit pflegen. Wie ich weiß, ist das nicht in allen Forstrevieren der Fall.
Einführung der Wiederkehrenden Straßenbeiträge
In den nächsten Jahren werden an einigen Stellen Straßensanierungen notwendig sein. Bereits abgeschlossen sind die Sanierungen in der Ringstraße sowie in der Schulstraße (beides Gambach). Folgende Projekte sind in Planung: die Sanierung des Burgweges und die Ausbesserung der Bürgersteige im ehemaligen Baugebiet Brückfeld I.
Ein leidiger Punkt bei allen Baumaßnahmen, die den öffentlichen Straßenbau betreffen, ist regelmäßig die Finanzierung.
Münzenberg hat sich mit dem Beschluss der Stadtverordneten vom 29.09.2020 hier neu aufgestellt. Die Stadt hat die Straßenbeitragssatzung auf wiederkehrende Straßenbeiträge umgestellt. Ganz klarer Vorteil des neuen Systems: Bisher mussten Anlieger befürchten, sich mit einem oftmals hohen mindestens vierstelligen Betrag an einem Ausbau oder einer grundhaften Erneuerung ihrer Straße beteiligen zu müssen. Um diese hohe einmalige Belastung für Anwohner zu minimieren, hat die Münzenberger Stadtverordnetenversammlung die Einführung wiederkehrender Straßenbeiträge zur Erneuerung, Verbesserung und Erweiterung von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen beschlossen.
Da nun viele Schultern die anstehenden Kosten tragen, zahlt man zwar öfter, aber dafür deutlich weniger hohe Beiträge. Damit haben die Stadtverordneten die rechtliche Grundlage für die Einführung der wiederkehrenden Straßenbeiträge geschaffen, die die Verwaltung inzwischen umgesetzt hat.
Gestaltung des Brückfeldkreisels
Zeitgleich mit meinem Amtsantritt ging der damalige Bauhofleiter Willi Beppler-Alt in seinen wohlverdienten Ruhestand. Noch im aktiven Dienst hatte er bereits die Weichen gestellt und ausgehandelt, dass ein Landschaftsgärtner den Brückfeldkreisel neu gestalten würde – nach Vorstellungen und Vorgaben der Stadt.
Das war eine schöne Aufgabe, hier eine Lösung finden, die einen verhältnismäßig niedrigen Pflegeaufwand mit einer gewisse Symbolkraft für den Stadtteil Gambach verbinden würde.
Die bereits bestehende Dreiteilung des „Kreiselgärtchens“ wurde genutzt und jeder der Teile anders gestaltet: Ein alter Ackerpflug, steht dafür, dass auf dieser Fläche früher Ackerbau betrieben wurde. Sandstein und Basalt weisen auf die beiden Abbaugebiete in Gambach hin und zuletzt symbolisieren kreisförmig angelegte rotblühende Blumen das in der Vergangenheit wiederholt den Flammen zum Opfer gefallene „Gambacher Ei“.
Straßensanierung begonnen
Bereits im Jahr 2011 als ich das erste Mal die Luft im Stadtparlament schnuppern durfte, standen die Straßensanierungen der Schulstraße, Ringstraße und des Burgwegs im Investitionsprogramm der Stadt. Aus eigener leidvoller Erfahrung war mir klar, warum die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen ein schwieriger und ungeliebter Prozess ist: Die Anlieger müssen „ihre“ Straße zu 75% selbst bezahlen.
Mit der Umstellung der Satzung auf die „Wiederkehrenden Straßenbeiträge“ (nähere Informationen s.d.) verteilen sich die Beiträge auf viele Schultern. So zahlen jetzt viele Menschen einen verhältnismäßig geringen Beitrag und nicht wie vorher wenige viel. Im Jahr 2022 wurden bereits die Ringstraße und die Schulstraße erneuert und der Burgweg ist in Planung. Dessen Sanierung lässt die Stadt, wenn alles planmäßig verläuft, noch in diesem Jahr durchführen. Auf lange Sicht wird so ein Investitionsstau verhindert und Münzenberg präsentiert sich auch in Zukunft mit gut erhaltenen und regelmäßig erneuerten Straßen– ein sichtbares Zeichen gelebter Solidarität.
Landrat Jan Weckler übergibt den Förderbescheid für den barrierefreien Ausbau des historischen Rathauses an Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer.
Barrierefreiheit öffentlicher Gebäude
Menschen mit körperlichen Einschränkungen haben es in ihrem Alltag nicht leicht. Insbesondere die Teilhabe am öffentlichen Leben wird oft genug durch bauliche Hindernisse erschwert und schränkt ihre Möglichkeiten unnötig weiter ein. Das gilt leider auch für einige öffentliche Gebäude in unserer Stadt. Das müssen und wollen wir ändern. Nach einer Bestandsaufnahme sind wir nun dabei, die betroffenen Immobilien barrierefrei zu ertüchtigen. Ganz oben auf der Liste steht die Verwaltung in der Hauptstraße 22. Als allererste Überbrückungsmaßnahme bis zum Abschluss des umfangreichen Projektes hängt seit knapp einem Jahr ein barrierefrei zugänglicher Briefkasten am Verwaltungsgebäude. Das ist aber nur ein Provisorium. Inzwischen liegt die Baugenehmigung vor und die geplanten Baumaßnahmen sollen noch im ersten Quartal 2023 beginnen. Künftig steht Besucherinnen und Besuchern der Verwaltung ein Aufzug zur Verfügung. Mit dem Einbau des Aufzugs gehen weitere bauliche Veränderungen einher. Insgesamt bekommt die Verwaltung mehr Bürofläche und einen dringend benötigten größeren Besprechungsraum. Das Bürgerbüro wird planmäßig ebenerdig im bisherigen Lager neue Räumlichkeiten bekommen. So können die Bürgerinnen und Bürger ihre Verwaltungsangelegenheiten wie beispielsweise die Beantragung neuer Ausweise bequem barrierefrei erledigen.
Zeitnah wird sich auch im historischen Rathaus Münzenberg etwas tun. Nach langen und kontrovers geführten Diskussionen haben sich die politisch Verantwortlichen dafür entschieden, das altehrwürdige Gebäude durch den Einbau eines Aufzugs barrierefrei werden zu lassen. Die Pläne wurden in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde des Wetteraukreises entwickelt und sollen ebenfalls im Laufe dieses Jahres umgesetzt werden. Das Ergebnis wird ein Gewinn für die Stadt sein. Einer intensiveren Nutzung des historischen Rathauses steht dann nichts mehr im Weg.
Besucherzentrum an der Burg
Alle Beteiligten sind sich seit Jahren einig: Die Burg Münzenberg benötigt ein modernes Besucherzentrum und seit April 2019 gibt es einen entsprechenden Beschluss der Stadtverordnetenversammlung. So soll die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen (VSG) im Burgweg ein modernes Besucherzentrum errichten. Entsprechende Zusagen seitens der VSG garantieren der Stadt Münzenberg die Mitnutzung des Gebäudes. So werden Räume zur Durchführung von kulturellen Veranstaltungen für Jugendliche und Vereine ebenso zur Verfügung stehen wie ein Büroraum als künftigem Dienstsitz der Beauftragten für Stadtmarketing und Tourismus. Im Konzept berücksichtigt sind weiterhin frei zugängliche Sanitäreinrichtungen für Besucher der Burg und Tagestouristen. Einzig eine Anmietung der Räumlichkeiten für private Feierlichkeiten wird laut VSG nicht möglich sein.
Die Schlösserverwaltung hat mit den Planungen vor einiger Zeit begonnen und erste Entwürfe vorgestellt. Die Stadt Münzenberg wird das Vorhaben weiter aktiv begleiten. Für die künftigen Nutzungsmöglichkeiten des Besucherzentrums sind Stadt und VSG dabei, verbindliche Regelungen zu erarbeiten und diese vertraglich zu vereinbaren. Einen genauen Zeitpunkt für den Baubeginn gibt es im Moment noch nicht, die Stadt hatte aber die Vorbereitung des Grundstücks zugesichert, so dass die Bauarbeiten ohne Verzögerung beginnen können.
Glasfaserausbau und WLAN
Ein wichtiger Meilenstein in Richtung digitale Zukunft ist erreicht: Nach der erfolgreichen Vermarktung in Münzenberg, Rockenberg und Wölfersheim hat der Ausbau des geplanten Glasfasernetzes durch die Kieler GVG-Gruppe begonnen. Möglich war das nur durch den Zusammenschluss der drei Kommunen Wölfersheim, Rockenberg und Münzenberg. So entstand ein für das norddeutsche Unternehmen wirtschaftlich rentables Ausbaugebiet mit rund 10.000 Haushalten und Gewerbebetrieben. Auch auf diesem Gebiet zeigt sich, wie wichtig eine gute interkommunale Zusammenarbeit gerade für kleine Kommunen ist.
Wir sind mit dem Glasfaserausbau für die digitalen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte gewappnet und unsere Kommunen werden bei digitalen Themen nicht abgehängt. Im Gegenteil sie steigern so langfristig ihre Attraktivität als Wohn-, Arbeits- und Tourismusstandorte. Gemeinsam mit Eike See (BGM Wölfersheim) und Olga Schneider (BGMin Rockenberg) bin ich sehr stolz auf das Ergebnis und freue mich, den Weg gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürgern, unseren Nachbarkommunen, der GVG und ihrer Marke „teranet“ gehen zu können. Wir bauen Brücken und gehen Schritt für Schritt in die Zukunft, stärken somit unsere Kommunen und schaffen einen Mehrwert.
Im Dezember 2022 hat die GVG Glasfaser mit den Arbeiten für das geplante Glasfasernetz im Stadtteil Gambach begonnen. Die Tiefbauarbeiten starteten im Stadtteil Gambach. Das für den Ausbau verantwortliche Unternehmen Wayss & Freytag wird sich im Anschluss von Ober-Hörgern über Münzenberg bis nach Trais vorarbeiten. Bereits im ersten Quartal dieses Jahres werden die ersten Glasfaseranschlüsse vollständig nutzbar sein. Die letzten Hausanschlüsse sollen gemäß aktueller Planung in der zweiten Jahreshälfte 2023 fertiggestellt werden.
Hundesteuersatzung ohne Rassendiskriminierung
Da ich in meinem ersten Leben Tierärztin war, war es mir schon immer ein Dorn im Auge, dass für bestimmte Hunderassen, die auf der Liste der sogenannten „Gefährlichen Hunderassen“ stehen, höhere Steuern bezahlt werden müssen.
Die betroffenen Hunde sind ebenso gefährlich oder ungefährlich wie andere Hunde in vergleichbaren Größen. Sicherlich richtet ein Chihuahua weniger Schaden an als ein Schäferhund, wenn er zubeißt, jedoch hängt es in beiden Fällen davon ab, wie sorgsam und umsichtig Herrchen oder Frauchen mit ihrem Tier umgehen. Alle Hundehalter haben eine große Verantwortung. Allerdings hat man den Eindruck, dass sie sich dieser oft nicht bewusst sind.
Daher wäre es immer sinnvoll, dass sich jeder potentielle Hundehalter vor der Anschaffung seines vierbeinigen Lieblings auf die eine oder andere Weise informiert und sich das nötige Fachwissen aneignet.
Unabhängig davon führte die angestoßene und umgesetzte Änderung der Hundesteuersatzung der Stadt Münzenberg wieder zu einer Gleichbehandlung aller Hunderassen, was mich persönlich sehr gefreut hat.